Rohrstrahlanlagen
Innenstrahlanlagen für Rohre und Coils
Im Gegensatz zu anderen Hohlkörpern können Rohre liegend gestrahlt werden, weil das Strahlmittel bzw. die Druckluft aus dem anderen Ende entweichen kann. Der Rohrstrahlprozess besteht aus dem eigentlichen Strahlvorgang und dem anschließenden Sauberblasen mit Druckluft.
Rohre mit Innendurchmessern bis 50 mm werden mit Durchstrahlanlagen, Rohre mit größeren Innendurchmessern mit Lanzenstrahlanlagen gestrahlt.
I. Durchstrahlanlagen (für Rohr-ID bis 50 mm)
Beim Durchstrahlverfahren wird die Strahldüse von außen an das Rohr angedockt. Die Strahlwirkung basiert auf einer fortwährenden Reflektion des Strahlmittels von der Rohrinnenoberfläche (Rikochett-Effekt). Das am anderen Rohrende austretende Strahlmittel wird in einer Auffangkabine gesammelt und von dort aus zur Strahlanlage zurück transportiert.
Das Durchstrahlverfahren wird bei Rohrinnendurchmessern bis ca. 50 mm eingesetzt. Bei größeren Durchmessern ist die abrasive Wirkung zu schwach, so dass in diesem Fall Lanzenstrahlanlagen eingesetzt werden.
a) Durchstrahlanlagen mit manueller Beladung
Die Abbildung zeigt eine manuell bestückbare Doppel-Strahlstation mit integriertem Control Panel. Durch den Tausch der Vorsatzstücke können Rohre mit unterschiedlichen Durchmessern gestrahlt werden. Die Strahl- bzw. Ausblasdauer sind mittels Potentiometer einstellbar.
Gegenüber der Strahlstation befindet sich eine Strahlmittelauffangkabine. Hierin wird das aus dem Ende des Rohres / der Rohre austretende Strahlmittel gesammelt, um von dort in die angeschlossene Rücksaugstrahlanlage gefördert zu werden.
b) Durchstrahlanlagen mit automatisierter Beladung
Diese Anlagen sind mit Beladetisch, Rohrvereinzelung, Rohrtransport und Gurtmulde ausgestattet.
II. Lanzenstrahlanlagen (für Rohr-ID ab 50 mm)
Beim Lanzenstrahlverfahren werden Strahldüsen, die am Ende einer Lanze montiert sind, in das Rohr eingefahren. In Abhängigkeit von Rohrdurchmesser und Strahlmittel werden die Rohre mit einer Rundstrahldüse oder einer Winkelstrahldüse bei gleichzeitiger Rohrrotation gestrahlt.
Bei kleineren Rohrdurchmessern und/oder Strahlmittel mit mittlerer Abrasivität (Stahlguss) kann eine Rundstrahldüse verwendet werden. Vorteil: Auf eine Rohrrotation kann verzichtet werden.
Bei größeren Rohrdurchmessern und/oder Strahlmittel mit hoher Abrasivität (Korund, Siliziumkarbid) gelangt eine Winkelstrahldüse bzw. ein Winkelstrahlkopf zur Anwendung. Das Rohr wird während des Strahlvorgangs gedreht.
a) Lanzenstrahlanlagen mit freiliegendem Rohr
b) Lanzenstrahlanlagen mit kompletter Einhausung
Welches Strahlmittel?